Heilpraktikerpraxis Verena Kienzler
 
Ernährungsberatung, Heilpflanzen- und Gesprächstherapie

Pflanzen

Das Gänseblümchen

Eine vielseitige Heilpflanze für große und kleine Menschen

Bereits als kleines Mädchen, pflückte ich fleißig Gänseblümchen-Sträußchen. Heute 45 Jahre später mach ich das immer noch. Mit derselben Ruhe und inneren Freude sitze ich auf der Wiese und pflücke behutsam eins nach dem anderen. „Wie im Kindergarten“, sagte mein Mann einmal zu mir. Und ich strahlte ihn nur an und entgegnete aus vollem Herzen: „Ja!“

Was fasziniert mich bis heute an diesen Gänseblümchen?

Klein, unscheinbar, überall zu finden. Nicht imposant, groß und mächtig. Schon gar nicht unter Artenschutz. Manch einer mag denken, nichts Besonderes. Alltäglich, gewöhnlich. Auch ich wusste früher nichts von der Heilkraft des Gänseblümchens. Ich verband es ausschließlich mit Leichtigkeit und Kindheitserinnerungen. Vielleicht verbindest auch du das, wenn du an das Blümchen denkst.

Geh einmal aufmerksam durch die Straßen und schau in die Gärten: es gibt sie „noch“: Kinder, die kniend, sitzend, springend die kleinen Blümlein pflücken. In Sträußchen oder sie machen kleine Kränze daraus, die sie sich dann aufs Haar legen. Lachend, strahlend. Überlieferungen erzählen, dass auch das Jesuskind gerne mit Gänseblümchen spielte. Und dass die weißen Zungenblüten rötlich angelaufen sind, weil es der Blume einen Kuss aufdrückte.

Auch der Kräuterpfarrer Künzle wusste, wie gut das Blümlein für Kinder war und ist. „Eine Prise Massliebchen (anderer Name für Gänseblümchen) soll man jeder Mischung für Kindertee beifügen; es hat es in sich, Kindern, die trotz guter Kost nicht gedeihen wollen, auf die Beine zu helfen.“

Vielfältig sind die naturheilkundlichen Anwendungen. Z. B. hilft der Tee hervorragend bei festsitzendem Husten. Die Wirkstoffe helfen „das Verhockte“ wieder in Fluss zu bringen und unterstützen das Abhusten. Ebenso bewährt hat sich ein Tee, regelmäßig getrunken, bei chronischen Hauterkrankungen, wie z. B. Ekzeme, Milchschorf, Neurodermitis, Hautausschlag. Den Tee kann man zusätzlich äußerlich anwenden, entweder als Umschlag oder als Badezusatz bei Hauterkrankungen, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen.

Speziell für Frauen entfaltet das Gänseblümchen seine wunderbare Heilkraft besonders in Zeiten der Verzagtheit, nach großer Anstrengung und Kraftlosigkeit. Z. B. nach einer Geburt, um wieder zu Kräften zu kommen. Oder bei stockendem Menstruationsfluss, der mit Krämpfen begleitet wird. Auch hier: „das Verhockte“ wieder in Fluss bringen. Bei Insektenstichen sehr hilfreich und bewährt, gerade wenn man draußen ist in Wald und Flur: ein frisches Blättchen zwischen den Fingern zerreiben und den Saft mehrmals hintereinander auf die Schwellung auftragen.

Durch Gänseblümchens Inhaltsstoffe wirkt es folgendermaßen: stoffwechselanregend, entzündungshemmend, schmerz- und juckreizlindernd, abschwellend, wundheilend, schleimlösend, gebärmutterstärkend, menstruationsfördernd, krampflösend.

Wenn man bedenkt, dass Gänseblümchen sich unverdrossen wieder aufrichten, sobald man sie achtlos niedertritt, ergeben sich daraus wunderschöne emotionale Hinweise, wie sie auf anderer Ebene wirken können: aufrichtend und stärkend; heilt innerliche Verletzungen und Zerschlagenheit; bringt Emotionen in Fluss und hilft beim Loslassen. Kurzum, stärkt das Vertrauen ins Leben.

Lass mich die körperlichen und seelischen Wirkungen noch von einem weiteren Blickwinkel aus betrachten.

Stark ist das Gänseblümchen, weil es sich immer wieder aufrichtet, widerstandsfähig und frostfest ist. Sensibel ist das Blümlein durch seinen zarten Wuchs. Es schützt sich, dass es bei Regen und in der Nacht seine Blüten schließt. Bringt man dies zusammen ist es wie eine Mutter zu ihrem Kind – stark und beschützend, zart und liebevoll. Man kann diese Fürsorge und Mütterlichkeit auch auf Maria, Jesus Mutter übertragen. Viele Gläubige auf der ganzen Welt vertrauen sich mit ihren Sorgen, aber auch mit ihrer Dankbarkeit der Gottesmutter an. Stark und sensibel, wie Maria, das Gänseblümchen.

All diese Aspekte versuche ich in einer Pflanze zu sehen, zu spüren und zu fühlen. Erst dann ist für mich, auch das noch so kleinste Blümlein, ganz und vollkommen. So pflücke und sammle ich weiterhin meine Gänseblümchen für Tinkturen, Salben, Tees oder Sträußchen. Komme dabei zur inneren Ruhe, spüre die Sonnenkraft dieses Korbblütlers in meinem Herzen und danke unserer Natur für dieses kleine großartige Blümlein mit der vielseitigen Heilkraft.

Letztendlich wusste es bereits der englische Apotheker, Arzt und Astrologe Nicholas Culpeper 1649: „…auch der Grund, weshalb der Schöpfer so viel Gänseblümchen hat wachsen lassen.“

Kleiner Streckbrief

Gänseblümchen = Bellis perennis

 lateinisch bellus = schön; perennis = ausdauernd.
Pflanzenfamilie: Korbblütler = Asteracea

Vorkommen

In ganz Mitteleuropa und so gut wie auf jeder Rasen- und Wiesenfläche

Inhaltsstoffe
Saponine, Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe, ätherisches Öl, organische Säuren, Vitamin C.

Andere Namen
Marienblümchen, Kindsblümle, Massliebchen, Tausendschön, Sonnentürchen, Gänseliesel

Das Gänseblümchen wächst zwischen 4 und 15 cm hoch und fast das ganze Jahr über. Die Blätter wachsen in einer dichten Blattrosette, sind spatelförmig bis verkehrt eiförmig oval geformt. Die Blätter sind zwischen 1 und 6 cm lang und haben eine olivgrüne Farbe. Jede Blattrosette bringt von März bis Oktober unentwegt einzelne Blütenkörbchen hervor. Die Blüten sind außen weiß bis zartrosa und mittig von gelber Farbe. Diese richten sich immer nach der Sonne und schließen sich abends und bei schlechtem Wetter.

Alles Liebe, Verena



Die Schafgarbe

"Schafgarb im Leib, tut wohl jedem Weib."

Das erste Mal kam ich in meiner Zusatzausbildung "Heilpflanzen" mit der Schafgarbe in Berührung. Alle hatten zur Hausaufgabe, eine Monographie über eine Pflanze zu machen. Die Schafgarbe blieb als Thema übrig. Ehrlich gesagt hielt sich mein Eifer anfangs sehr bedeckt. Schafgarbe - was sollte die groß zu bieten haben? Sie schien mir zu gewöhnlich, zu eintönig, zu unscheinbar. Etwas widerwillig begab ich mich ans recherchieren... und saß tatsächlich bis spät in die Nacht hinein über Büchern und Laptop. Das war erst der Anfang.
Was hatte ich da nur für eine Schatzkiste an Pflanze vor mir?! 
Ich war sprachlos, begeistert und neugierig. Diese Pflanze wollte unbedingt zu mir, von mir gesehen und entdeckt werden. Bis heute möchte ich sagen, dass die Schafgarbe zu meinen Lieblings-Heilpflanzen zählt.

Wenn ich die Palette der Wirkungsweise durchgehe, dann darf die Schafgarbe sehr wohl auch folgendermaßen bezeichnet werden: Heil-aller-Welt-Kraut und Gesundmacher. Sie wirkt krampflösend, blähungshemmend, antibakteriell, keimhemmend, wundheilungsfördernd, blutstillend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, menstruationsregulierend, stärkend auf sämtliche Organe. 

Man kann sie wunderbar einsetzen bei Verdauungsstörungen, sowohl bei zu festem Stuhl, wie auch bei zu dünnem Stuhl - sie reguliert, bei gereizter Magenschleimhautentzündung, zur Entgiftung der Leber und zum Anregen des Leberstoffwechsels durch einen Schafgarbenwickel, sie wirkt gegen eine Übersäuerung des Körpers. Des Weiteren bei der Wundbehandlung. 

Hildegard von Bingen: " Sie nimmt der Wunde das Eitern und Geschwürigwerden und heilt sie. Hat eine feine und besondere Wirkung auf Wunden."

Besonders blutende Wunden hören auf zu bluten, sobald man Schafgarbensaft drüber träufelt. Kann wie ein "Wiesenpflaster" verwendet werden. Gut auch bei unreiner Haut und Akne als Gesichtsdampfbad. Bei arteriellen Durchblutungsstörungen, wie Gedächtnisstörungen, Zirkulationsstörungen. Bei venösen Gefäßerkrankungen wirkt sie stärkend auf die Venen, z. B. bei schweren Beinen, Stauungen. 

Zudem in der Frauenheilkunde. Hier ist sie unentbehrlich geworden durch ihre Vielfältigkeit. Das wichtigste Gebiet ist die schmerzhafte Menstruation = Dysmenorrhoe und die zu starke oder zu schwache Blutung = Hyper- und Hypomenorrhoe. Krampflösend, regulierend, blutstillend. Tee, Sitzbäder, Umschläge all das kann wunderbar eingesetzt werden.

Auch in der Schwangerschaft kann Schafgarbe bedenkenlos zu sich genommen werden. Gerade innerlich, wenn man unter Schwangerenübelkeit leidet. Nicht umsonst heißt es: "Schafgarb im Leib tut wohl jedem Weib."                                                                                 

Verwendung findet das Schafgarbenkraut als Tee, Tinktur, Frischpflanzenpresssaft innerlich und äußerlich.

Auf  der seelischen Ebene stärkt Schafgarbe die Mitte. Sie hilft bei Entscheidungen, bringt gute Stabilität ins Leben zurück, stärkt "den Rücken", hilft zu entspannen und zu beruhigen, was für einen erholsamen Schlaf sorgt. 

"Mein persönliches Schafgarbenprojekt" von Heide Fischer. Ich übernehme es genauso, weil es einfach wunderbar ist und es weiter gegeben werden "muss". Allein schon wegen dieser großartigen, tollen Frau. Probiere daher folgendes einmal aus: 

"Möchten Sie einfach nur Ihre Mitte stärken und die Wirkung der Schafgarbe auf Ihr Leben erforschen, trinken Sie 1 Zyklus lang 3 Tassen Tee täglich und führen ein Tagebuch über Ihre Beobachtungen und Ihre Träume. Gewinnen Sie Freundinnen, dasselbe zu tun, und tauschen Sie sich einmal wöchentlich aus. Mögliche Beobachtungskriterien könnten sein: Zyklusverlauf, prämenstruelle Besonderheiten, Erleben von Menstruation, Durchsetzungsfähigkeit, Ausgeglichenheit, sexuelle Lust, Verdauung..."

Beachten sollte man, dass der Saft der frischen Schafgarbe durch Liegen auf frisch gemähten Wiesen eine heftige Dermatitis auslösen kann. Das ist ein entzündlicher Hautausschlag mit juckenden roten Flecken, Bläschen oder Pusteln. Wer unter einer Korbblütlerallergie leidet, darf keine Schafgarbe verwenden.

Die Schafgarbe ist nach dem griechischen Heros Achilleus benannt = Achilles. Dieser lernte beim heilkundigen Kentaur Chiron, wie er dieses Kraut nutzen kann und heilte damit eine eiternde Wunde des Königs Telephos. Daher auch der volkstümliche Name Achilleskraut.                                                                        

Ein weiterer volkstümlicher Name ist Schafzunge. Schafe fressen sehr gerne Schafgarbe. Jedoch nur die zarten, filigranen Blätter. Die harten Stängel und die Blütenstände lassen sie stehen.

Augenbraue der Venus, wird sie genannt, weil das Schafgarbenblatt so zart gegliedert und fein geschwungen ist. Sieh dir das bei nächster Gelegenheit selbst an. Für mich eine der wundervollsten Beschreibungen.                                                                                                                                                                                

Bauchwehkraut ein nächster volkstümlicher Name, sowie Frauenkraut und Frauendank, Blutkraut und Wundkraut, Tausendblatt = millefolium. Verglichen mit den oben genannten Wirkungen und Heilanzeigen vollkommen berechtigte Bezeichnungen für die Schafgarbe und erstaunlich, wie viel man in frühester Zeit wusste, allein mit reinem Verstand und Gefühl. (Man nennt dies auch die Signatur der Pflanze - in einem anderen Beitrag mehr dazu).

Übrigens, die Schafgarbe lässt sich sehr gut trocken. Die Sammelzeit des Krautes ist der Hochsommer. Das ganze blühende Kraut etwa 1 Handbreit über dem Boden abschneiden. Trocknen lassen. Zerkleinern und kühl, trocken, lichtgeschützt aufbewahren. So kommt man gut über Herbst und Winter, bis es im neuen Jahr wieder reichlich frische Schafgarbe gibt.

Wenn ich die Schafgarbe betrachte, dann finde ich zwei Extreme in einer Pflanze. Einerseits den recht harten und kräftigen Stängel, der mit der langen Wurzel fest verankert im Erdreich steckt und andrerseits diese zarten, feinen, zierlichen Blätter und kleinen rosa bis weißen Blüten. Bei den Gartensorten sieht man auch leuchtend gelbe und lilafarbene Blüten.

Manchmal gibt es Situationen, die einen sehr "durcheinanderwirbeln" lassen. Nimm einen Moment Zeit und überlege, welche Situationen dich wirbeln lassen, die dir nicht gut tun, die dich schwanken lassen. Bei was du denkst, das ist extrem, zu extrem. Wie soll ich damit umgehen? Wie damit klar kommen? 

Nimm innerlich ein Bild der Schafgarbe wahr. Du kannst dir auch ein Bild von der Pflanze ausdrucken und es betrachten. Oder du riechst an Schafgarbenöl oder trinkst eine frisch aufgebrühte Tasse Tee. Wichtig - in Ruhe, alles mit Bedacht machen, so wie es sich für dich richtig anfühlt. 

Schau dir dein Extrem an und vertraue darauf, dass die Schafgarbe jede noch so wirre Situation mildern kann. Sie kann das Gleichgewicht wieder herstellen und stärkt zugleich deine Mitte. Die aufrechte, starke Mitte (=Stängel) wird wieder hergestellt. Gleichzeitig bleibst du zart, fein, umsichtig und schön (=Blätter, Blüten) und wirst nicht durch bestimmte Situationen hart oder ungerecht oder mutlos.

Mit all diesen Aspekten, die eine Pflanze für mich erst zu einer ganzen Pflanze machen wünsche ich dir nun  viel Freude beim Entdecken dieser wunderbaren, vielseitigen Heilpflanze.


Kleiner Steckbrief

Schafgarbe = Achillea millefolium

Pflanzenfamilie
Korbblütler = Asteraceae

Vorkommen
Sie ist in ganz Europa, sowie in Nordamerika und Nordasien heimisch. Sie mag es sonnig und trocken und wächst auf Wiesen, Weiden, an Wegrändern und Brachland. Schafgarbe kommt häufig vor und ist nicht gefährdet.

 

Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, wie Cineol mit Proazulen, Chamazulen (weisen den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen auf), Gerbstoffe, Bitterstoffe (Bitterwert 3000), Flavonoide, wie Rutin, Cumarine und Caffeeoylchinasäure.

 

Volkstümliche Namen
Achilleskraut, Augenbraue der Venus, Bauchwehkraut, Frauenkraut, Frauendank, Blutkraut, Blutstillkraut, Heil-aller-Welt-Kraut, Gotteshand, Zimmermannskraut, Wundkraut, Tausendblatt, Katzenkraut, Schafzunge, Soldatenkraut.


Alle Kräuterbücher sind voll des Lobes über die Pflanze. Sie gehört in das Kräuterbüschel zu Maria Himmelfahrt. Sowie als gesunde Bitterdroge in die Gründonnerstagssuppe.

Die Schafgarbe ist eine mehrjährige Pflanze, die zwischen 20 und 120 cm hoch wird und Wurzeln ausbildet bis zu 1 Meter Länge. Meist bilden sich zahlreiche aufrechte, kantige Stängel. Daran sind die Blätter wechselständig, lanzettähnlich, 2-3fach fiederspaltig. Jedes einzelne Blatt ist zart gegliedert und fein geschwungen. Die Blütenstände am Ende der Stängel sind trugdoldenartig, Schirmrispe genannt, gewachsen. Mit bis zu 6 mm kleinen Blüten, mit 4-6 Zungenblüten und innen gelblich weiße Röhrenblüten. Sehen aus, wie kleine Körbchen an Körbchen, satt mit Blüten gefüllt. Zwischen Mai und Oktober blühen die Schafgarben.

Alles Liebe, Verena



Das Mutterkraut 

Vertreibt Kopfschmerz und Migräne - Absolut empfehlenswerter Versuch!

Warum ich diese alte Heilpflanze so mag? Wegen der hervorragenden Wirkungsweise, sowie natürlichen Anwendung bei Kopfschmerz bis hin zur Migräne.

Zunächst einmal die Gebiete, bei denen Mutterkraut helfen kann. Migräne und Kopfschmerzen. Ferner bei rheumatischen Erkrankungen, Arthritis, Fieber, schmerzhafter Menstruation, zur Geburtseinleitung (erst, wenn der Geburtstermin überschritten ist und nur in Begleitung einer erfahrenen Hebamme!), im Wochenbett zur allgemeinen guten Rückbildung des Körpers. 

Die Heilpflanze wirkt entzündungshemmend, krampflösend, schmerzlindernd, nervenberuhigend, menstruationsfördernd, geburtsfördernd, wehenregulierend, fiebersenkend, verdauungsfördernd und regt speziell die Hirndurchblutung an. 

Hildegard von Bingen verschrieb es bei Bauchschmerzen: "Wer in den Eingeweiden Schmerzen hat, koche Mutterkraut mit Wasser und Fett oder Öl und gebe feinstes Mehl dazu und bereite so eine Suppe." Sie wusste bereits, dass die guten, wertvollen Inhaltsstoffe des Mutterkrauts nur vom Körper aufgenommen werden können, wenn zur Zubereitung etwas Fett oder Öl oder Alkohol genommen wird.

Nun zu meiner Empfehlung, die ich schon viele Male geteilt habe, wegen ihrer wunderbaren Weise. DANKE an all die kräuterkundigen Fachfrauen und Fachmänner von früher und heute, die dieses Wissen weitergegeben haben und es weiterhin tun. 

Aus: Frauenheilpflanzen von Heide Fischer

"Migräneprophylaxe nach Ursel Bühring

Kultivieren Sie Mutterkraut in Ihrem Garten, im Balkonkasten  oder auf dem Fensterbrett. Essen Sie 4 Wochen lang ein daumennagelgroßes Mutterkrautblatt auf einem Stückchen Butterbrot (die Butter hilft, die fettlöslichen Inhaltsstoffe zu resorbieren). Dann machen Sie 4 Wochen Behandlungspause und wiederholen diesen Rhythmus binnen eines halben Jahres noch 2-mal. Führen Sie einen Gesundheitskalender und vermerken Migräneanfälle. Sie werden feststellen, dass die Migräne entweder sofort verschwindet oder kontinuierlich schwächer wird."

Selbst Begleiterscheinungen, wie Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen können gelindert werden. Bereits 1722 schrieb der Engländer John Hill (Arzt, Apotheker, Botaniker und Schriftsteller): " Beim schlimmsten Kopfschmerz übersteigt dieses Kraut alles was man sonst kennt..."

Versuch es, wenn du unter Kopfschmerzen oder Migräne leidest. Ich selbst habe damit die besten Ergebnisse erreicht und bin bis heute voll und ganz überzeugt von dieser großartigen Anwendung.

Mutterkraut kann auch auf andere Weise verwendet werden. Zum Beispiel in einer Teemischung, Tinktur, Fertigpräparaten oder als Balsam. 

Ein paar Dinge gilt es zu beachten: Nicht anwenden bei Korbblütlerallergie. Bei einer Schwangerschaft - erst dann, wie oben erwähnt! Nicht zusammen nehmen mit gerinnungshemmenden Mitteln.

Nebenwirkungen sind sehr selten, können aber vorkommen: Mundschleimhautentzündungen, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen.

Eine weitere Sichtweise zur Mutterkrautpflanze

Wenn ich meine üppige Mutterkrautpflanze im Garten sehe, denke ich automatisch an Sonne. Die Blüten strahlen, wie viele kleine Sonnen und öffnen sich dem Licht zu. Wer mag kann sich auch Sterne vorstellen.

Die Blüten blicken froh und heiter in die Welt - sonnenhaft, stärkend, belebend. Der liebevolle Sonnenaspekt der Pflanze kommt auf vielfältige Weise zum Ausdruck: zum Beispiel in der Vitalität, dem Duft, der Farbe und der großen Heilkraft. Der stark aromatische Duft des Mutterkrauts entspannt und entkrampft den Körper. Er wirkt besänftigend und nervenberuhigend. Mit der mittig gelben Blüte können wir Fröhlichkeit, Behaglichkeit verbinden und mit dem weißen Kranz drumherum Helligkeit, Reinheit, Neubeginn, wenn man möchte.

Ebenso verknüpfen lässt sich das Mutterkraut mit gutmütiger Autorität, ohne sich ausnutzen zu lassen und Selbstbewusstsein. Aufrecht wächst es, vital und zügig. Siehe der aufrechte, robuste Stängel. Stolz zeigt es sich, aber nicht überheblich.

Die Blätter sind recht dünn, weich, schön fiederspaltig und kräftig im Geschmack und Duft. Der bittere Geschmack und Geruch sind nicht unbedingt zu erwarten, wenn man die Blätter tastet und fühlt.

Die grüne Farbe von Stängel und Blätter ist schon immer mit Lebenskraft, Natur, Wachstum, Hoffnung und Vertrauen verbunden.

Aus meiner Sicht gehört die Mutterkraut-Pflanze in jeden Garten und auf jeden Balkon, dessen Mensch unter Kopfschmerzen oder Migräne leidet. Absolut pflegeleicht und in der Anwendung kinderleicht und wohlschmeckend.

Ein lohnenswerter Versuch kann gestartet werden, der Kopfschmerz und Migräne wirklich sehr mildern kann!

Kleiner Steckbrief

Mutterkraut = Tanacetum parthenium

Übersetzung: Tanacetum = Wucherblumen; parthenium = Jungfrau

Pflanzenfamilie

Korbblütler

Vorkommen

Mutterkraut kommt ursprünglich aus dem Orient und Mittelmeergebiet. Heute gedeiht sie gut in Mittel- und Westeuropa, Australien und Nordamerika. Sie mag nährstoffreiche Böden, die feucht, lehmig sind, aber durchlässig. Staunässe verträgt sie nicht. Der Standort sollte sonnig sein oder halbschattig. Früher war das Mutterkraut in vielen Bauerngärten zu finden. In Klostergärten ist sie bis heute vertreten. Zudem ist sie eine pflegeleichte Pflanze und eine ausgesprochen gute Nahrungsquelle für allerlei Wildbienen und Schmetterlingsraupen. Von daher - bitte in den Garten oder auf den Balkon pflanzen. 

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl, Sesquiterpenlactone, Flavonoide, Bitterstoffe.

Volkstümliche Namen

Fieberkraut, Mutterkamille, Jungfernkraut.

Beschreibung

Das Mutterkraut ist eine ausdauernde, krautige Staude und wird zwischen 30-80 cm hoch. Der Stängel ist aufrecht, gefurcht, ziemlich hart und robust und oben verzweigt. Die Blätter sind wechselständig, hellgrün, eiförmig und fiederspaltig bis fiederteilig. Sie können bis zu 8 cm lang werden und sind zart behaart. Fühlen sich schön weich an. Der Geschmack ist recht bitter. Die Blüten sehen der Kamille sehr ähnlich. 5-30 körbchenförmige Teilblütenstände stehen doldenrispenartig zusammen. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von 13-22 mm. Die weißen Zungenblüten sind 5-9 mm lang und mittendrin sind die gelben Röhrenblüten. Die ganze Pflanze duftet stark aromatisch. Von Juni bis September blüht das Mutterkraut. Gesammelt wird am besten zu Beginn der Blüte, das ganze Kraut (=oberirdische Pflanzenteile). 

Alles Liebe, Verena